Der Heimatverein Lüdinghausen e.V. stellte Anfang November 2022 eine neue Infotafel an der Burg und Freiheit Wolfsberg auf. Diese Infotafel erweitert eine Serie von hochwertigen Infotafeln in und um Lüdinghausen.

Von den drei stadtnahen Lüdinghauser Wasserburgen wird die Burg Wolfsberg wohl am wenigsten als eigenständige Burg wahrgenommen. Sicher auch deshalb, weil von der Anlage nur ein Flügel erhalten blieb, der im Kern wohl noch aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Obwohl die Gräfte der Burg Wolfsberg heute überbaut ist, zeugen noch viele Spuren in Bebauung und im Straßenverlauf von der ehemaligen Befestigungsanlage.

Wie Rückfragen aus der Bevölkerung und auch von Besuchern der Stadt anlässlich der 3-Burgen-Rätseltour zeigen, besteht jedoch ein großes Informationsbedürfnis.

Deshalb hat der Heimatverein Lüdinghausen das bisherige etwas abseits platzierte Schild entfernt und durch eine professionelle Infotafel direkt am Gebäude ersetzt.

Ziel ist es jungen und älteren Interessierten einige Informationen über unsere einmalige Denkmallandschaft zu vermitteln.

Die Serie von hochwertigen Infotafeln in und um Lüdinghausen soll künftig mit weiteren Themen fortgesetzt werden soll.

 

Auszug aus der neuen Infotafel:

Die drei stadtnahen Burgen Vischering (V), Lüdinghausen (L) und Wolfsberg (W) bilden heute mit ihren Gebäuden, Wasser und Wallanlagen eine einmalige Denkmallandschaft.

1827 waren noch Gräben und Wälle aller drei Burgen erhalten. Heute ist die Wolfsberger Gräfte verfüllt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1271 besetzte der Fürstbischof von Münster die später Vischering genannte Burg mit seinem Drosten, um die Macht der auf Burg Lüdinghausen ansässigen Familie von Lüdinghausen einzudämmen. Der Lüdinghausen-Wolf genannte Zweig hatte auf dem Wolfsberg eine Burg errichtet.

13./14. Jh. Im Laufe zahlreicher Fehden wurde die erhöht liegende Burg Wolfsberg 3 mal zerstört. Erwähnt werden Vorburg, Pforten, Wälle, Gräben sowie Wind- und Wassermühlen. Die Herren der Burg waren nur zu-sammen mit ihren Lüdinghauser Verwandten Mitbe-gründer und wohl bis ins 14. Jh. Herren der Stadt, auch Gerichtsherr der Freiheit Wolfsberg, von Reckelsum und Seppenrade (Dorf) sowie Inhaber des dortigen Kirchenpatronats.

1549 gelangte die Burg durch Heirat an die von der Recke, nachdem sie im Besitz der Hake und Schenking gewesen war. Damals wurde sie von von einem Treppenturm überragt.

Da die von der Recke zumeist auf Schloss Heesen (bei Hamm) lebten, wurde Wolfsberg an einen Verwalter verpachtet. Die Befestigungsanlagen wurden ebenso zurückgebaut wie der Turm.

1830 wurden als Wohnsitz für den Zweitgeborenen große Teile der Hauptburg im Stile eines Landhauses umgestaltet. Als dieser jedoch Heessen erbte, wurde auch das neue Gebäude vermietet.

Ende 19./Anfang 20. Jh. wurden die Gräften und der Graben verfüllt, die Hauptburginsel um einen Meter abgetragen und mit der heutigen Wolfsberger Straße überbaut.

  1. Hauptburg ……………………..…………………..heute: klassizistisches Burggebäude
  2. abgebrochenes Ökonomiegebäude…………heute: Fahrbahn der Wolfsberger Straße
  3. Gräfte………………………………………………….heute: Parkplatz und tiefer liegender Garten
  4. Freiheit Wolfsberg 4a …………………………..heute: Eingang zur Siedlung Freiheit
  5. Graben um die Freiheit……………..………….heute: Fußweg
  6. Mühlenstever………………………………..…….damals: Grenze zur Stadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bauzeichnung 1830

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ansicht Wolfsberger Straße 2020