Pressebericht der „Westfälischen Nachrichten“ vom 12.12.2018
Drei Preisträger dürfen sich freuen

Eine Besonderheit erlebten die vielen Teilnehmer der Feierstunde zum Stadtgeburtstag: In diesem Jahr zeichnete der Heimatverein gleich drei Preisträger mit der „Goldenen Glocke“ für besondere Verdienste um das Stadtbild aus.

Mörderisch ging es bisweilen bei der Feierstunde anlässlich des Stadtgeburtstags zu. Dazu hatte der Heimatverein am Sonntag in den Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen eingeladen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Steverstadt standen dabei im Mittelpunkt. Den Anfang machte der Ahnenforscher Stefan Wiemann mit seinem Vortrag „Apfel sucht Stamm – auf den Spuren Lüdinghauser Familiengeschichten“. Wiemann illustrierte sein Vorgehen am Beispiel einzelner Familien, erklärte das Phänomen der „Kettenehen“ und arbeitete sogar einen Mordfall aus dem 19. Jahrhundert auf.

Einen Einblick in die Lebenswelt des 18. Jahrhunderts bot die szenische Lesung „Warum der Bernd die Regina heiraten muss“. Der von Liane Schmitz und Dr. Ilona Tobüren-Bots auf Basis historischer Quellen geschriebene und von Brigitte Scharinger-Brill, Monika Gockel, Werner Kahle und Heribert Schwarzenberg vorgetragene „Tennentrasch“ drehte sich um eine im Jahr 1773 bevorstehende Eheschließung auf dem Hof Grube.

Zum Stadtgeburtstag gehört traditionell die Verleihung der „Goldenen Glocke“ für Verdienste um das Stadtbild. Doch dieses Mal gab es eine Besonderheit: Der Heimatvereinsvorsitzende Al­fred Focke überreichte die Ehrung an drei Preisträger. Dr. Henning Friesicke hat ein Wirtschaftsgebäude an der Herrmannstraße restauriert. Nicolas Kleine von der Firma „Bruno Kleine“ erhielt die Ehrung für die Errichtung des Brunnens an der Konrad-Adenauer-Straße. Einen „wichtigen Beitrag zur harmonischen Baukultur“ habe Michael Merten von Apollon Immobilien mit dem neuen Wohn- und Geschäftshaus am Marktplatz geleistet, das unter anderem das „Café Extrablatt“ beherbergt.

Streichquartett sorgt für Musik

Bürgermeister Richard Borgmann blickte in seiner Rede „Lüdinghausen – unsere Heimat in einer schwierigen Zeit“ auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres zurück. In einer Weltlage, die zunehmend von „Abschottung und Konfrontation“ gekennzeichnet sei, stellte Borgmann klar: „Wir haben noch nie Barrieren errichtet und werden das auch in Zukunft nicht tun.“ Die zahlreichen abgeschlossenen und die begonnenen städtebaulichen Veränderungen machten 2018 zu „einem Jahr, das seinesgleichen sucht“. Besonders freute Borgmann die „glückliche Atmosphäre“ in der Stadt. Ein Eindruck, den das Publikum mit anhaltendem Applaus bestätigte. Musikalisch untermalt wurde der Stadtgeburtstag durch das Streichquartett des Musikschulkreises unter der Leitung von Dorothea Lindemann.

(Text und Bild: Pressebericht der „Westfälischen Nachrichten“ vom 12.12.2018)